
Bussi
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von Thomas Hermanns
- STEFANIE STROHMEYER, genannt Stella, 28: Die coolste Barkeeperin der Stadt. Die Nachteule mit dem goldenen Herzen. Schön, schlau, schnell. Unsere Heldin.
- FREDERICK HARRER, genannt Ritchie, 20: Der Junge vom Land.. Bildschön, aber noch nicht gestylt, perfekte Figur vom Leistungskurs Sport. The new kid in town – neu in der Szene. Bleibt er unschuldig? Ist er überhaupt unschuldig?
- WOLF WAHN, Originalname unbekannt, 40: Der Chef des In Magazins „Trend“. Trend ist was in „Trend“ ist. Intrigante Koksnase, aber im charmanten Stil. Stellas Ex.
- HELI, genannt „Die Königin“, seit vielen Jahren 24: Stellas beste männliche Freundin. Haare/Make Up/Styling.
- BARBIE, 38: Barfrau im „Bussi“, großes Dekolletee, großes Herz, liebt Hollywood-Glamour.
- SCHORSCH, 50: Chef des „Bussi“. Performance/Art/Clown/Barbesitzer. Nachtleben ist für ihn Kunst.
- MISS MORNINGSTAR: Optional! Er oder sie ist ein echter local hero der Stadt aus den 80ern (Popstar/ Schauspieler/Barfrau). Man freut sich, sie/ihn wiederzusehen.
BUSSI entstand als Auftragsarbeit des Staatstheater am Gärtnerplatz in München an Thomas Hermanns, der in Buch und Regie seine Erfahrungen im Münchner Nachtleben der frühern 80ger Jahre genussvoll zelebrierte und kommentierte. In der Handlung dreht sich alles um die angesagteste Bar Münchens im Jahr 1984, das BUSSI, in dem sich Punks und Teds, Models und Waver allabendlich feiern. Im Mittelpunkt stehen vier Geschöpfe der Nacht, Barfrau Stella, ihr junger Lover Ritchie, ihr bester Freund Heli und ihr Ex Freund, Klatschreporter Wolf. Dieses Quartett singt sich nicht nur durch die Hits der Neuen Deutschen Welle von „Goldener Reiter“ bis „Irgendwie Irgendwo Irgendwann“, sondern muss auch für sich eine elementare Frage klären: Kann man cool bleiben und trotzdem wahre Liebe finden? Nach 16 ausverkauften Vorstellungen in der Münchner Reithalle, steht BUSSI jetzt auch für andere nationale Aufführungen zur Verfügung und kann auf das spezifische Nachtleben der einzelnen Spielorte angepasst werden. Oder – falls es gar keins gab – ein Nachtleben für die Dauer eines Theaterabends kreieren…
Neue Musikzeitung Online, Wolf-Dieter Peter, 12. August 2021:
"Der Musikfreund muss – statt der vielen Koks-Linien im Werk – doch den klassischen Lorbeerkranz an Band-Leader Andreas Kowalewitz vergeben. Er hat die 16 Songs für eine siebenköpfige Combo neu arrangiert, von E-Bass über Blechbläser und Percussion bis E-Cello - und prompt klangen die Songs durchweg raffinierter, komplexer und differenzierter. Er selbst setzte sich ans Keyboard, groovte sich ein – und dann fegte da ein von ihm immer wieder lachend befeuerter Sound durch die Halle, dass bald alle mitswingten. [...] Andreas Janczyks schrille Kostüme beschworen ein Konzentrat jenes „Under- gegen Overground“ im „Koksbräuhaus“. Herrmanns pfiffige Texte verbanden die Songs so theaterwirksam zu einer flüssigen Handlung um Boulevard-Suff-Liebe, dass man aktuell gehypte Dramenautoren gerne daran schulen würde...[...] Und dann hatte Herrmanns seiner damaligen Förderin Marianne Sägebrecht als „Bavaria Toleranta“ einen „pfundigen“ Auftritt hineingeschrieben: von einer Tribüne aus erinnerte sie konservative Trachtler und Undergroundler an die vielgerühmte „Liberalitas Bavariae“, die „größer sei als die Wiesn und CSU-Wahlergebnisse“ – da hatte aller gut getimter Spaß auch Tiefgang – und das Gärtnerplatztheater wieder einmal die Nase vorn."
Das Musicalmagazin, Klaus-Dieter Kräft, August/September 2015:
"Hermanns betonte im Vorfeld immer wieder, dass er kein Jukebox-Musical schaffen wollte, bei dem man die Texte der englischen Songs nicht versteht - er entschied sich darum für die Hits der Neuen Deutschen Welle, die das Publikum versteht und die deshalb die Handlung vorantreiben können. Wie schon erwähnt gibt es so gut wie keine Handlung, die die Songs vorantreiben könnten, aber was die NDW-Schlager zum Highlight des Abends machen, sind die grandiosen Arrangements des musikalischen Leiters Andreas Kowalewitz, der zusammen mit seinen sieben Musikern aus den 16 Pop-Liedchen bühnentaugliche Musiknummer macht, die theatralische Qualität haben und manches Original so kräftig gegen den Strich bürsten, dass man die Ohrwürmer erst erkennt, wenn der Refrain erklingt. [...] Die meisten Lacher des Abends erntete bezeichnenderweise der Spruch "Es ist ein Münchener Gesetz, dass die Form den Inhalt bei Weitem übersteigen muss" - leider bildet "Bussi" da keine Ausnahme. Aber was soll's: 'Das Munical' ist unterhaltsam und wurde von Publikum und Presse gleichermaßen mit frenetischem Jubel gefeiert."
Süddeutsche Zeitung, Andrian Kreye, 5. Juli 2015:
"Regie und Buch stammen vom Fernsehkomiker Thomas Hermanns, der in Nürnberg aufwuchs. Er verarbeitet da seine Münchner Studentenzeit, als er im Tanzlokal Größenwahn und in der Wunderbar das Großstadtleben probte, bevor er nach New York ging und dort die Stand-up-Comedy entdeckte. "Bussi" ist seine erste Arbeit an einem Staatstheater. Er konnte es auch gar nicht fassen, dass man mit einem dreißigköpfigen Ensemble arbeiten kann, dem sechzehn Näherinnen die Achtzigerjahre auf den Leib schneidern. [...] Es ist dann auch gerade diese Detailgenauigkeit, die "Bussi" solide in der Popkultur von damals verankert. Ein Kunstgriff, mit dem "Bussi" das Nachtclubgefühl von damals erzeugt, ist das Vorspiel. Da muss sich das Publikum erst vor einem Clubportal drängen. Den Eingang versperrt der Türsteher Schorsch. Die Band spielt schon. Aber Schorsch sieht eben aus wie der Performancekünstler Leigh Bowery, und die Band spielt die Londoner Punkjazzhymne "Papa's Got A Brand New Pigbag". Das ist eine Detailgenauigkeit, die sich dann auch in den Kostümen der Statisten wiederfindet, die zum Defilee des vor allem Londoner Personals der damaligen Gegenwart auftanzen. Aber das war die eigentliche Stärke Münchens, das immer so etwas wie die Luftschleuse des kosmopolitischen Lebens war, in der die Popkultur ein Import blieb."
UA: 04.07.2015, Gärtnerplatz München