Crime of the Century
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CRIME OF THE CENTURY
Fragmente der Tötung eines illegalen Immigranten
von Fred Berndt
Als das „Verbrechen des Jahrhunderts“ wurde 1932 die Entführung und Ermordung des Lindbergh-Babys bezeichnet, für das der illegal in die USA eingewanderte Deutsche Richard Hauptmann verantwortlich gemacht wurde. Dieses Stück ist ein aufrüttelndes Plädoyer gegen die Todesstrafe.
- Bruno Richard Hauptmann, um die Vierzig
- Anna Hauptmann, zuerst ca. Vierzig – dann Achtundachtzig
- Robert Bryan, ca. Fünfzig
- Der Autor (von einem Schauspieler gespielt), dieser kurze Auftritt ist eine Doppelbesetzung.
- Ankläger – David T. Wilent
- Verteidiger - Ed Reilly
- Richter – Trenchard, ca. siebzig
- Befrager – Polizeioffizier
- Dr. Condon – der sogenannte Vermittler, im Ruhestand
- Statisterie
Richard Hauptmann reiste im Alter von 24 Jahren als blinder Passagier in die USA ein und galt somit als illegaler Immigrant. Verheiratet und Vater eines Kindes, wird er 1934 im Entführungsfall Lindbergh verhaftet. Da ist die Entführung bereits zwei Jahre her und die Justiz steht unter Druck, endlich Ergebnisse vorzuweisen, denn der Flieger Lindbergh wird in den USA als Nationalheld verehrt.
Das Theaterstück widmet sich im dokumentarischen Stil der Zeit von Verhaftung bis Hinrichtung. Verhöre vor und während des Prozesses, Gespräche mit seiner Frau Anna im Besucherraum- der Zuschauer als Jury wird unmittelbar in das Geschehen mit einbezogen. Verhör um Verhör, im dem sich immer höher steigernden Tempo der Justizmaschinerie, legt sich die Schlinge immer enger um den Hals des Angeklagten. Vor dem Gerichtssaal tobt der Mob, die Presse schürt die Emotionen: der illegale deutsche Einwanderer, der eine Vergangenheit als Kleinkrimineller hat, scheint das perfekte Opfer zu sein, um ihn der aufgebrachten Menge als Sündenbock vorzuwerfen.
Hauptmann, der ungebrochen an seiner Unschuld festhält, wird letztlich sogar das Angebot unterbreitet, die Todesstrafe in lebenslänglich umzuwandeln und seine Familie finanziell zu begünstigen, wenn er das Verbrechen zugibt. Doch trotz der gegenteiligen Bitte seiner Frau bleibt standhaft -„Ich möchte nicht mit einer Lüge leben“- und endet auf dem Elektrischen Stuhl.
Fünfzig Jahre später rollt der Menschenrechtler Robert Bryan den Fall noch einmal auf und deckt einen der größten Justizskandale der Geschichte auf. Zusammen mit Anna Hauptmann kämpft er für die Rehabilitation des zu Unrecht Hingerichteten.