Die Bibel: Die ganze heilige Schrift [leicht gekürzt]
(THE BIBLE: THE COMPLETE WORD OF GOD [abridged])
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Komödie von Adam Long, Martin Reed und Austin Tichenor
Mit zusätzlichem Material von Matthew Croke und einem zusätzlichen Song von Nick Graham
Deutsch von Dorothea Renckhoff
- MATT
- REED
- AUSTIN
Nach ihrem Welterfolg Shakespeares sämtliche Werke – leicht gekürzt wagte sich die amerikanische Komikertruppe "Reduced Shakespeare Company" an eine wahrhaft göttliche Komödie: an die Bibel. Das Buch der Bücher dient ihnen als Vorlage für eine rasante Drei-Mann-Revue. Die kalifornischen Autoren und Schauspieler Adam Long, Reed Martin und Austin Tichenor samt ihrer Freunde, Kollegen und Helfer haben einen Parforceritt von der Weltschöpfung bis zu Armageddon auf die Beine gestellt, über weite Strecken schiere Klamotte in der Tradition von Monty Pythons.
Die Bibel: Die ganze Heilige Schrift (leicht gekürzt) ist eine echte Vielseitigkeitsprüfung für die drei Akteure, die den Abend tragen. Insgesamt sind sie in zweiundsechzig Rollen zu sehen, einschließlich Moses, dreier Nicht-so-weiser Könige, der zwölf Apostel und verschiedener dubioser Heiliger. Sie müssen spielen, singen und tanzen, und wenn sie verschiedene Musikinstrumente beherrschen, umso besser. Sollten sie zaubern können oder sonstige magische Fähigkeiten besitzen, auch in Ordnung. Gleich zu Beginn der Vorstellung erklären die Drei auf der Bühne, was das Ganze soll: "Wir wollen Sie heute Abend mitnehmen auf eine wunderbare spirituelle Reise. Nennen wir es eine Mission. Eine Suche, wenn Sie so wollen. Nennen wir es eine Reise zu Erleuchtung und innerem Frieden. Denn wir präsentieren Ihnen – in ihrer ganzen Fülle – die Bibel, und damit den großartigsten Tatsachenreport aller Zeiten." Matt, einer der drei Akteure, findet dann in die uns vertraute Mittelstandssprache: "Wissen Sie, ich finde es unheimlich wichtig, dass wir einen Abend über die Bibel machen. Und heute, da erklären wir sie total. Da bringen wir strahlendes Licht in ihre dunkelsten Mysterien ... Machen das Ungewußte bewusst, das Unaussprechliche sprechlich. An diesem Abend geht es um die Bibel. Aber es geht nicht um irgendeine spezielle Religion, die die Bibel als heiligen Text behandelt ...". Austin, der zweite Mann fällt ein: "Das stimmt. Wir haben auf gar keinen Fall die Absicht, Christen oder Juden oder Muslime anzugreifen oder irgendwie schlechtzumachen." "Oder Buddhisten oder Hindus oder Transzendentalisten ..." "Oder Parsen oder Freimaurer oder Agnostiker ..." "Oder Katholiken oder sonst irgendwelche Sektenmitglieder. Also, das haben wir wirklich nicht vor!" Derart abgesichert geht es im Teufelsgalopp durch das Alte und das Neue Testament, aber auch durch die Illustrierte Bibel für Kinder. Da fehlen, stellt sich heraus, Sodom und Gomorra, und die Sache mit Abraham und seinem Sohn Isaak kommt dort auch nicht vor. Offenbar will man die Kleinen nicht mit Horrorgeschichten ängstigen. Es kommt im Leben sowieso noch dick genug! Und die Bibel hat doch recht, Werner Kellers phänomenaler Bestseller, wird auch herangezogen. Wer wüsste sonst, wo sich die ganzen tollen Geschichten ereignet haben; mal abgesehen von den Touristen, die nichts auslassen!
Alles, was in diesen Büchern zu finden ist bzw. was den Autoren hier aufgefallen ist, wurde zu kurzen Szenen und knappen Songs verarbeitet, zu witziger, temporeicher Unterhaltung, zu Comedy, Slapstick und musikalische Einlagen. Ein Beispiel: Moses tritt mit den Gesetzestafeln auf und verkündet: "Also gut, merkt wohl auf, ihr Kinder Israels. Ich hab eine gute Nachricht und eine schlechte. Zuerst die gute Nachricht: ich hab Ihn auf zehn runtergehandelt. Und die schlechte ist: Ehebruch gehört immer noch dazu." Nebenbei wird das Problem aufgeworfen: Sah Moses wirklich aus wie Charlton Heston? Und eine andere berechtigte Frage, die sicher schon viele beschäftigt hat, stellt der Apostel Matthäus beim Letzten Abendmahl: "Eines wüsste ich wirklich gerne, warum sitzen wir alle nur auf der einen Seite vom Tisch?"
Nun kann man fragen: Muss es ausgerechnet die Bibel sein? Die Antwort kann nur lauten: Ja, das Publikum will es so. Im Zeitalter der Beschleunigung werden Bildungsgüter aller Art zu Fast Food durchgedreht und anschließend mit schönem Erfolg vermarktet. Wenn man die gesamte abendländische Bildung ("Alles, was der Mensch wissen muss") zwischen zwei Buchdeckel pressen kann, warum sollte dann das Theater auf Verkürzung und Komprimierung verzichten? Der Papst und die Landesbischöfe können sich immerhin trösten. Womöglich werden nicht wenige beim Besuch von Die Bibel: Die ganze Heilige Schrift (leicht gekürzt) zum ersten Mal bemerken, wie viele spannende Geschichten in der Bibel versammelt sind. Und worüber man alles nachdenken kann! Zum Beispiel kommt unweigerlich die Frage auf: Hat Gott Humor? Hat Er Spaß an so ’was? Wenn man das Weltgeschehen betrachtet, kann man vermuten: Ja! Baudelaire war allerdings anderer Ansicht. Ist das Stück wagemutig? Ja, natürlich. Blasphemisch? Nein, wirklich nicht. Die Bibel: Die ganze Heilige Schrift (leicht gekürzt) wurde 1995 entwickelt, hatte 1997 in London Premiere und wurde seitdem in zahlreichen Ländern gespielt.
Mein.Salzburg.com, Theater Offensive Salzburg, 07.12.2011:
"Eine wahrhaft göttliche Komödie (...) Die Bibel als rasante Revue, als Comedy in allerfeinster Slapstick-Tradition - ein geistvolles Entertainment mit musikalischen Einlagen, witzig und schräg und immer mit einem Hauch Monty Python versehen (...) Für jene drei Akteure, die den Abend tragen, bedeutet das Bibel-Stück eine echte Vielseitigkeitsprüfung. Sie spielen, singen und tanzen, sind in insgesamt 62 verschiedenen Rollen zu sehen, u.a. als Moses, Kain und Abel, David und Goliath, drei Nicht-so-weise Könige, zwölf Apostel und verschiedene dubiose Heilige. Und sie haben immer wieder Wesentliches zu klären: Wer darf Jesus spielen? Wurde das Thema „Arche Noah" ausreichend behandelt? [...] Die ganze Bibel in 90 Minuten! Gewagt? Ja. Verrückt? Ein bisschen. Blasphemisch? Nein, sicher nicht!"
Dorfzeitung, Theater Offensive Salzburg, 09.12.2011:
"Ein Abend, der durchaus auch gläubigen Menschen empfohlen kann, das Stück ist zwar kritisch, aber nie respektlos. Drei grandiose Schauspieler und Sänger bieten zwei Stunden beste, temporeiche Unterhaltung mit viel Musik und schwarzem Humor. Fazit: Auch über die Bibel darf/kann gelacht werden" Mittelbayerische Zeitung, 2003: "Angriff auf die Lachmuskeln (...) Mit Gesang, Tanz und abstrusen Gags ist das Stück ein temporeicher Angriff auf die Lachmuskeln. Hier bleibt garantiert niemand ruhig auf seinem Stuhl sitzen!"
Donaukurier – 22.09.2003:
"Kurzweiliges Amüsement voll schauspielerischer Finessen (...) Dieser turbulente Bibelmarathon gewinnt (...) Format durch die drei Schauspieler, die in einer wahren Verkleidungsorgie von Adam bis Abraham, von Johannes bis Judas alle Register ihrer mimischen und gestischen Kompetenz ziehen. Eine ebenso überzeugende wie sehenswerte Leistung. (...)"
Kulturkanal, 2003:
"Einfallsreicher Klamauk (...) Die drei Ingolstädter Schauspieler machen sich nicht zu ausgeflippten Comedy-Deppen, die immer noch einen blöderen Gag und eine peinlichere Klamauknummer draufsetzen, sondern sie bleiben diszipliniert bei ihren ganz persönlichen komödiantischen Fähigkeiten, unterstützt durch eine animierende Spielfreude (...)"
- UA: 08.08.1997, Gielgud Theatre, London
- DSE: 14.09.1999, Vaganten Bühne, Berlin
- 2003, Theater Ingolstadt, Ingolstadt
- 27.11.2010, Kellertheater, Innsbruck
- 03.12.2011, Theater Offensive Salzburg