Fanny und Stella
(Fanny and Stella)
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The Shocking True Story
Ein Schauspiel von Glenn Chandler
Mit Musik von Charles Miller
Deutsch von Daniel Call
Glenn Chandler und Charles Miller nahmen sich der Geschichte von zwei Männern an, die bereits vor Oscar Wilde jegliche Rollenbilder ad absurdum führten. Chandlers Schauspiel wird dabei von Millers Songs selbstironisch kommentiert, die im Stil der damaligen Music Halls gehalten sind.
Glenn Chandler ist bekannt durch die schottische TV-Krimiserie „Taggart“, das mit Awards ausgezeichnete „The Custard Boys“ sowie „Sandel“, ein großer Erfolg am Above The Stag Theatre und beim Edinburgh Fringe Festival. Die Musik steuerte Charles Miller bei, der für Stücke wie „Return of a Soldier“ und „Hope“ verantwortlich zeichnet.
- STELLA - eigentlich Ernest Boulton
- FANNY - eigentlich William Frederick Park
- LORD ARTHUR CLINTON - Mitglied des Parlaments
- LOUIS CHARLES HURT - ein junger Aristokrat
- JOHN SAFFORD FISKE - ein junger amerikanischer Konsul
- MR GRIMES - Verwalter des Bermondsey Working Mens Institute
Großbritannien, Ende der 1860er Jahre. Die beiden gutbürgerlichen Viktorianer Ernest „Ernie“ Boulton und Frederick Park sind immer für eine Überraschung gut. Man weiß nie genau, wann sie in Herrenkleidung oder aber als Fanny und Stella, zwei wohlbekannte Theaterdiven, in Erscheinung treten. Die attraktivere Stella lebt als angebliche Ehefrau Lord Arthur Clintons seit Jahren bei ihm, hat es jedoch nicht allzu sehr mit der Treue. Der junge Louis Charles Hart hat es ihr ebenso angetan wie Langzeitgeliebter Clinton. Doch Louis hält Ernest zur Vernunft an und verlangt, dass er lediglich in Herrenkleidung auf die Straße tritt. Auf Dauer wollen davon jedoch weder Fanny noch Stella etwas wissen und es kommt, wie es kommen muss: Die beiden werden samt Fannys drei Liebhabern wegen homosexueller Handlungen in der Öffentlichkeit angeklagt und eingesperrt – und schließlich doch freigelassen, da die Anklage nicht beweisen kann, dass frauenkleidertragende Männer in der Öffentlichkeit mit dem Recht nicht vereinbar sind.
Die Handlung basiert auf einer wahren Begebenheit.
Above The Stag, London - The Stage, Paul Vale, 18.05.2015:
"'Taggart'-Schöpfer Glenn Chandler hat Boultons und Parks Story zu einer Music Hall-Comedy adaptiert, die von Fanny und Stella im Arbeiterheim von Bermondsey aufgeführt wird. Das Paar spottet über ihr eigenes Privatleben und etnhüllen ihre Festnahme und das Gerichtsverfahren als die Farce, die sie waren. Chandlers Buch, basierend auf Gerichtsmitschriften und zeitgenössische Zeitungsberichte, glänzt als Music Hall, spielerisch die Heuchelei der viktorianischen Gesellschaft verhöhnend. Charles Millers für dieses Stück eigens geschriebene Songs komplettieren die Geschichte, während David Shields prächtige Ausstattung, flankiert von zwei großzügig proportionierten Schränken, die humorvolle Moral überträgt. Steven Dicks schlaue Inszenierung fügt sich perfekt in das Idiom der Zeit ein und das Ensemble blüht auf mit vielfältigen Darstellungen von James Robert Mores zügellosem Abgeordneten, bis hin zu Phil Sealys überschwänglichem, beschnurrbartem Emcee. Es sind jedoch Marc Gee Finch als Fanny und Robert Jeffrey als Stella, die - so wie es sein sollte - die Bühne erobern und dem einnehmenden jungen Duo, das es gewagt hat das Establishment herauszufordern, Glaubwürdigkeit verleihen. [...] Eine clevere, komische Adaption einer cause célèbre, das Heuchlerei und Unterdrückung in der viktorianischen Gesellschaft bloßstellt.
- UA: 13.05.2015, Above The Stag, London