Nachthimmel
(Night Sky)
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Von Susan Yankowitz
Deutsche Fassung von Frank Alva Buecheler
- ANNA - Astronomin
- DANIEL - Bariton
- JENNIFER - Annas vierzehnjährige Tochter
- BILL - Astronom
- SPRACHTHERAPEUTIN - und andere Frauenrollen
- APHASIE-PATIENT - und andere Männerrollen
ANNA blickt auf zu den Sternen – und macht ihre Studenten unter dem künstlichen Nachthimmel im Institut vertraut mit den ungeklärten Mysterien des Kosmos.
Die energische Anna – nie um ein passendes Wort oder einen brillanten Kommentar verlegen – ist nicht nur eine erfolgreiche und international renommierte Astronomin an einer der New Yorker Universität, die gerade an einem Vortrag arbeitet, den sie bei einem Forschungskongress in Paris halten wird, sondern auch eine geforderte Mutter ihrer halbwüchsigen Tochter JENNIFER und eine fordernde Lebenspartnerin ihres lethargischen Freundes DANIEL, einem Opernsänger ohne Engagement, der sich mit gelegentlichen Kammerkonzerten durchschlägt.
Als es aus Nervosität bei einer der üblichen abendlichen Szenen zuhause zum Streit kommt, stürmt Anna wütend auf die Straße und wird von einem Auto erfasst. Ihre schweren Kopfverletzungen haben das Sprachzentrum stark beschädigt und Anna sieht sich plötzlich ihrer verbalen Ausdrucksfähigkeit beraubt.
In einem mühsamen Genesungsprozess kämpft Anna um das neuerliche Erlernen des Sprechens, das zunächst nichts als ein Stammeln und eine Ansammlung von unverständlichen Wortfetzen ist. Daniel unterstützt Anna aufopfernd und obendrein gelingt es ihm, sich als Sänger einen Namen zu machen. Anna begreift allmählich, wie sehr sie Daniel liebt, wie sehr sie geliebt wird – um ihrer selbst willen. Anna darf Jennifer als Zaungast zur ersten Schulparty begleiten.
Schließlich schafft es Anna, beim Kongress in Paris am Rednerpult zu stehen – doch unter der Anspannung geraten ihr die astronomischen Fachtermini rettungslos durcheinander. Anna legt das Manuskript zur Seite und spricht vollkommen frei – über sich, ihr Problem, über die Sterne. Anna hat zu einer eigenen, eigensinnigen, ja poetischen Sprache gefunden. Sie hat den Kosmos in sich entdeckt und berichtet dem Auditorium von diesem unerklärlichen Mysterium des Lebens.
Ein spannendes, ein kluges „well made play“, das der Poesie und dem Unerklärlichen Raum lässt, das die Momente des Menschlichen in einer kleinen Gruppe moderner Protagonisten einzufangen vermag. Dabei sind Susan Yankowitz temperamentvolle Figurenporträts gelungen, Schauspielerfutter. Die New Yorker Dramatikerin in einem Atemzug mit etwa Yasmina Reza zu nennen ist daher nicht ganz falsch.
Susan Yankowitz beschreibt den Mikrokosmos unseres Alltags ebenso treffsicher wie die großen Zusammenhänge im Makrokosmos unseres Universums und das Fazit heißt, dass die Strukturen überall nicht ähnlich sind, sondern gleich.
Bloomberg.com: "Sie (Susan Yankowitz) schafft einen poetischen und dramatischen Fall für die Ähnlichkeit oder Korrespondenz zwischen den schwarzen Löchern des Universums und den dunklen Tiefen des menschlichen Gehirns und erleuchtet uns in ihrem ernsten und humorvollen, weisen und tief bewegenden Spiel."
- 2009, Baruch Performing Art Center, New York