Rio Reiser - Der Kampf ums Paradies
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Eine deutsche Geschichte: "Ton Steine Scherben" und Rio Reiser
Von Pit Holzwart und Renato Grünig
- RIO REISER
- D.-JAY KANRUE
- HANS
- FUNKY
- KAI
- JEAN-MICHEL
- MICKY
- LUCIE
- ESTHER
- GRETE
- THERESE
- Chor der Bürger, Aufnahmeleiter, Einsatzleiter, Sprecher
Rio Reisers Musik hat die Jahre überdauert: Bands wie »Echt«, »Fettes Brot«, »Wir sind Helden«, »Rosenstolz« oder »Die Söhne Mannheims« treffen ins Herz aller Generationen, indem sie Rios Songs neu interpretieren. Wie damals befinden wir uns in einer Phase gesellschaftlichen und sozialen Umbruchs, die unser Demokratie- und Toleranzverständnis auf die Probe stellt.
Brandaktuell ist heute der Blick des Stückes auf die wilde Zeit der 70er und 80er Jahre: Der sterbende Rio blickt in einer Mischung aus Träumen und Visionen zurück auf sein Leben, auf die Gründung seiner Band »Ton Steine Scherben«, die unter ihrem Dach ganz unterschiedliche Charaktere vereinte. Früh geraten sie in den Strudel politischer Auseinandersetzungen. Übersteigerter Idealismus und die Gefahr der Vermarktung stellen die Band vor eine Zerreißprobe, Rio Reiser hält jedoch alle zusammen. Auf ihrem Bauernhof im nordfriesischen Fresenhagen suchen die »Stones des Nordens« nach Inspiration, um sich neu zu erfinden Rio Reiser hat den deutschen Rock erschaffen: Lebensbejahend, poetisch und doch voller Wut, sind die Songs der »Scherben« Aufschreie gegen gesellschaftliche Missstände – Aufschreie, die heute noch und verstärkt widerhallen. Ein musikalischer Trip durch die letzten Jahrzehnte!
NDR Kultur:
"Rio Reiser ist eine Mischung aus Rockkonzert und Theater, die beim Publikum ankommt. Andreas Hutzel bringt den Kokainkonsum des homosexuellen Künstlers und seine Nähe zur RAF mit allen Problemen glaubhaft rüber. Aber er überzeugt vor allem, weil er dem 1996 verstorbenen Rio Reiser auch stimmlich sehr nahe kommt. Neben der Musik steht die innere Zerrissenheit des politischen Künstlers im Mittelpunkt, der das Publikum ansprechen, aber sich nicht verbiegen lassen will. Am Ende ist das Publikum von ›Rio Reiser - Der Kampf ums Paradies‹ begeistert."
Die Welt:
"In einer Art Revue mit viel Livemusik bringen die Autoren die Geschichte des Musikers auf die Bühne, dessen Protestsongs als ›Soundtrack der Linken‹ galten und noch heute gelten. Bei der Premiere am Sonntag wurde vor allem Andreas Hutzel in der Rolle des Rio Reiser vom Publikum mit begeisterten Ovationen gefeiert."
Kieler Nachrichten:
"Rio Reiser - Der Kampf ums Paradies ist Rockkonzert und Theaterabend in einem und wurde bei der Premiere mit stehendem Applaus gefeiert. Für eine Formation, die nur aus festen Mitgliedern des Schauspielensembles besteht, war die Band eine kleine Sensation. In ihrem Zentrum Andreas Hutzel als Rio Reiser, die Lichtgestalt, um die sich alles dreht, eine kreative, aber auch labile Persönlichkeit, die die Bewunderung der anderen genießt und zugleich darunter leidet. Der Künstlertyp, der sich mit dem Mittelmaß nicht zufriedengeben kann, den der Spagat zwischen Kunst und Kommerz, zwischen Verbindlichkeit und Freiheit innerlich zerreißt. Diesen Konflikt spielt Hutzel grandios nach außen, Wut und Verzweiflung kommen bei ihm ebenso glaubwürdig über den Bühnenrand wie Rausch oder Liebesleid. Auch Rios leicht nölige Singstimme erkennt man bei Hutzel wieder - eine großartige Leistung [...]. Aber nicht nur die Band, auch das nicht musikalisch agierende Personal [...] zeigt sich von seiner besten Seite. Anne Schramm hat einen erfrischenden Auftritt als Berliner Hippiegöre, Robert Brandt gibt Rios Manager-Bruder als graue Eminenz mit leisem Tritt Thomas Gräßle, Ulrike Knospe und Susanne Höhne als Terroristen-Trio in Anlehnung an Baader-Meinhof-Ensslin zeigen eine prägnante Kurzvorstellung zur Geschichte des ›bewaffneten Widerstands‹ - Holzwarth ist klug genug, dem großen Thema hier nur wenig Raum zu geben. Zuletzt gibt der ›König‹ die Krone ab, ›denn ich kann euch nicht führen‹. Der bewegende Abschluss eines hoch emotionalen Abends." DPA: "Der Star des Abends [...] ist unbestritten Andreas Hutzel, der mehr als drei Stunden lang singt, rockt, über die minimalistisch gestaltete Bühne (Ausstattung: Werner Brenner) hüpft, sich fast die Seele aus dem Leib spielt und dabei bis zur letzten Minute präsent bleibt. [...] ein sehenswerter und vor allem hörenswerter Theaterabend."
Stormarner Tageblatt:
"17 Lieder [...]: live unter der musikalischen Leitung und Begleitung Willy Daums leidenschaftlich gespielt und gesungen von Andreas Hutzel als Rio, Till Bauer als Schlagzeuger Funky Götzner, Susanne Höhne als Bassist Kai Sichtermann, Henning Sembritzki als Lanrue an der Gitarre. [...] Das ist Rock´n Roll. Die machtvollsten Momente beschert das Stück, wo es Reiser als Lyriker zeigt. Eine Art emotionales Coming Out als Darsteller erlebt dabei Andreas Hutzel. Der Tausendsassa des Lübecker Theaters [...] spielt sich unter die Haut Reisers. Zum Besten gehört die zum Weinen schöne Liebesszene mit Thomas Gräßle als Jean-Michel. In hoffnungsblauem Bühnenbild (Werner Brenner) kämpft die Truppe um ihr Paradies: Ein paar Türen und eine Badewanne als Nest für Rio, mehr braucht es nicht, um Leidenschaft, Sehnsucht, Verzweiflung erleben zu lassen. Herz hat das Stück zweifelsohne."
Lübecker Nachrichten:
"Andreas Hutzel spielt diesen deutschen Pop-Revolutionär, der die politischen wie die anrührenden und auch die kitschigen Lieder mit Herzblut und Würde herausschreit und sinnlich deklamiert, als wär's ein Stück von ihm. Die Band - Henning Sembritzki (Gitarre), Till Bauer (Schlagzeug), Susanne Höhne (Bass - zum Dritten) - erzeugt unter der Leitung von Willy Daum (der auch als Geräuschemacher eine Attraktion ist) einen Sound, der dem der Scherben nicht ganz gleicht, aber ebenbürtig ist. Sie verkörpern die Bandmitglieder mit starker Präsenz neben dem Star Hutzel-Reiser."
Lübecker Stadtzeitung:
"Im Zentrum des Kampfs ums Paradies stehen die Musik - und ein Schauspieler-Quartett, das fulminanten Rock abliefert. Andreas Hutzel (Gitarre) geht total in der Titelrolle auf, hat sich die Songs mit der rechten Röhre und sportiver Beweglichkeit geradezu einverleibt - eine staunenswerte Leistung. Seine drei Getreuen sind als gestandene Schauspieler auch hervorragende Instrumentalisten: Susanne Höhne (Kai Sichtermann) mit E-Bass und Akkordeon, Henning Sembritzki (R.P.S. Lanrue) mit E-Bass, Mandoline und Gitarre sowie Till Bauer (Funky Götzner) als virtuoser Drummer. Robert Brandt, Ulrike Knospe und Thomas Gräßle sind in mehreren Rollen so präsent, wie Regisseur Pit Holzwarth sie mit Verve und Präzision führt. Endlich verdient Ausstatter Werner Brenner ein Lob vor allem mit seinen Kostümen."
Lübeckische Blätter:
"Was musikalisch ›rüberkommt‹, ist schlichtweg erstaunlich, zumal wenn man bedenkt, dass die Rockband abgesehen von Willy Daum aus Darstellern des Schauspielensembles besteht! Till Bauer bedient diverse Schlaginstrumente mit einer Verve, als hätte er nie etwas Anderes gemacht; Susanne Höhne merkt man kaum an, dass sie das E-Bass-Spielen eigens für diese Aufführung gelernt hat; Henning Sembritzki hantiert souverän mit mehreren Gitarren, und Leiter Willy Daum ist ohnehin multi-instrumental im Einsatz. Und Andreas Hutzel [...] gibt darstellerisch und gesanglich wieder einmal alles."
HS-Kulturkorrespondenz:
"In einem minimalistischen Bühnenbild auf einer Drehbühne beeindrucken vor allem die großartigen Ensemble-Auftritte der Lübecker ›Scherben‹. Allen voran Andreas Hutzel, der als Rio Reiser nicht nur den ganzen Abend über präsent ist, sondern als Rocksänger musikalisch wie darstellerisch Großartiges leistet. Wenn er wie Rumpelstilzchen über die Bühne hüpft, verausgabt sich der Schauspieler bis ins Letzte. Mit Gesang, E-Bass und Akkordeon zeigt an seiner Seite Susanne Höhne bisher unbekannte Fähigkeiten. Unter Leitung des überaus vielseitigen Willy Daum sind überdies Till Bauer und Henning Sembritzki als ›Scherben‹ zu erleben."
Unser Lübeck:
"Andreas Hutzel interpretiert Rio Reiser so gekonnt, dass man vor allem bei den Songs glauben mag, Rio stünde tatsächlich vor einem. [...] Die anderen Scherben zeigen ebenfalls eine großartige Leistung. Der große Schwerpunkt, der bei der Inszenierung auf die Musik gelegt wird, lässt das Stück zu einem besondern Erlebnis werden. Alles in allem eine sehr gelungene Kombination aus Biographie und Musik!"
- UA: 15.11.2001, BKA Luftschloss Berlin
- 22.05.2009, Theater Lübeck