Showtime
- Informationen
- Casting Info
- Synopsis
- Presse
- Produktionen
von Gabriel Barylli
- ROLAND
- MADELEINE
- ROSANNA
- GIOVANNI
- MANFRED
- Ensemble
In diesem Stück werden die Zuschauer des Theaters zum Publikum des Finales einer Reality-Live-Show à la „Das Supertalent“.
"Showtime" beginnt mit Roland, dem beliebten Moderator dieser berühmten Show, die von Millionen von Zuschauern in Deutschland, der Schweiz und Österreich verfolgt wird. Die beiden Finalisten sind die Amateursängerin Rosanna und die gescheiterte Schauspielerin Madeleine. Die Produktion hat viele Überraschungen geplant, um das Finale äußerst spannend zu machen, denn das Publikum soll kochen, von Emotionen tief bewegt sein. Die Produktion lädt Manfred, Rosannas Ex und Vater ihres Kindes, und Giovanni, einen Pizzabäcker, ein, der in Madeleine verliebt ist und zufällig auch ein ehemaliger Liebhaber von Rosanna war.
Um die "Wahrheit" über die beiden Kandidatinnen herauszufinden, die beide davon träumen, eine Million Euro zu verdienen, dringt der Moderator tief in ihr intimes Privatleben ein. Wir erfahren, dass Madeleine vergewaltigt und dann von Giovanni aufgenommen wurde, und dass Manfred Rosanna feige zurückließ, als sie schwanger war. Es wird nicht einmal Halt davor gemacht, einen privat gedrehten Film zu zeigen, der Rosanna und Giovanni beim Sex zeigt. Bei diesem Abstieg in die Hölle bleibt niemand verschont. Selbst Roland ist kurz davor, seinen Job angewidert hinzuschmeißen, aber seine Skrupel halten nicht lange an. Er verkauft sich weiterhin an die Produzenten von "Showtime", die wir nie sehen, eine Art unpersönlichen Gott des Geldes - ein moderner Mammon, der bereit ist, die ganze Menschheit der demagogischen Tyrannei der Zuschauerquoten zu unterwerfen.
Stuttgarter Nachrichten, 08.02.2014:
"Barylli setzt nicht auf den Zeigefinger. Die Wendung, die er seinem Stück gibt, ist charmanter: In „Showtime“ geht es, wie bei jeder Castingshow, schlicht darum, besser zu sein. Nur tritt in Wirklichkeit das Theater gegen das Fernsehen an – und gewinnt. Die wahre Inszenierung ist der inszenierten Wirklichkeit überlegen, Theatermomente sind besser als die hässliche Jagd nach falscher Authentizität, auf der Bühne werden aus kaputten Schicksalen wieder erzählbare Geschichten, die ganz ohne Peinlichkeit unterhalten [...] Vorhang. „Showtime“ ist vorbei. Das Publikum im Alten Schauspielhaus ist begeistert. Von der Intensität des Spiels, der Präzision in Gabriel Baryllis Regie, von der Lust des Starmoderators Alfons Haider alles zu geben – auf der Bühne, für die Bühne."
Mittelbayerische, 07.02.2014:
"In „Showtime“ geht es um menschliche Abgründe. In dem Stück versucht jeder den anderen mit seinem Lächeln zu blenden. In der Scheinwelt der Castingshow werden die Protagonisten instrumentalisiert. Ihr Leben wird zur Schau gestellt und der Zuschauer erfreut sich an ihrem Leid oder Glück. „Gibt es hier überhaupt noch Regeln?“, fragt sich Roland. Die Antwort von oben kommt schnell: Die gab es nie."
- UA: 06.02.2014, Altes Schauspielhaus, Stuttgart