Seitenstiche

1999, irgendwo in Deutschland, 10 Jahre nach dem Mauerfall. Die arbeitslose Schauspielerin MANDY, aus der Ostprovinz stammend, blickt mit gemischten Gefühlen ihrem 40. Geburtstag entgegen. Ihre bisherige Bilanz sieht alles andere als erfreulich aus: Ihre beste Freundin SANDY verdankt ihre einstige Haftstrafe wegen Republikflucht Mandys losem Mundwerk, ihr Freund Hänschen hat sie für eine Jüngere verlassen, ihre Mutter GISA tyrannisiert sie telefonisch vom heimatlichen Plattenbau aus, und zu guter Letzt wird ihre ohnehin karge Einraumbude von Einbrechern leer geräumt.

Gottlob gibt es da RÜDIGER, das Thüringer Urgestein, das sie mit Ostgut aus der Garage ausgiebig bestückt, und den feschen Arzt OSKAR, der ihr eine neue Liebe mit ersehntem Familienglück verheißt. Aber Mandy wäre nicht Mandy, würde ihr neues Lebensglück nicht im Chaos zu versinken drohen. Zeige ihr einen Fettnapf, sie tritt hinein. Als es ihr dennoch gelingt, alle Widrigkeiten des Schicksals erfolgreich zu umschiffen, nimmt ihr Leben durch die schwere Erkrankung der Mutter eine tragische Wende…

Seitenstiche ist eine lakonische Komödie, in der ein Stück deutsch-deutsche Geschichte selbstverständlich und wie nebenher aufgearbeitet wird, und in deren Zentrum der Mutter-Tochter-Konflikt steht, der schließlich zu einem verhalten-versöhnlichen Ende findet. Daneben erzählt das Stück viel über Spiel und Verstellung, die ewige Sehnsucht nach der großen Liebe und das natürliche Bedürfnis nach Geborgenheit. Und es stellt mit der Hauptfigur Mandy eine Frau in den Mittelpunkt, die an der Schwelle zur magischen 40 endlich den Weg zum Ich und die Kraft für ihr eigenes Leben findet.