Tumult auf Villa Shatterhand
Informationen
Eine Karl Mayade in fünf Akten
Von Daniel Call
Weitere Informationen
Sprache(n) des Stücks
- Deutsch
Weitere Features
Besetzung
Casting Informationen
- KARL MAY
- EMMA LINA MAY - geb. Pollmer
- KLARA MAY - geb. Beibler, verw. Plöhn
- der FREMDE - in den Visionen HADSCHI und OSKAR GERLACH
- MAYS SCHATTEN - in den Visionen Stimme der MUTTER, Hohepriester WAN TAN, WILHELM II, LEBIUS I, RICHTER und WINNETOU
- RADEBEULERIN 1 - in den Visionen Nikolaus KOPERNIKUS, Sigmund FREUD, MÄRCHEMGROSSMUTTER und PROZESSBEOBACHTERIN
- RADEBEULERIN 2 - in den Visionen GALILEO Galilei, Richard WAGNER, MUTTER MAY und PROZESSBEOBACHTERIN
- RADEBEULERIN 3 - in den Visionen JOHANNES KEPPLER, WILHELM BUSCH, VATER MAY, PROZESSBEOBACHTER
- RADEBEULER 1 - in den Visionen Charles DARWIN, BERTHA VON SUTTNER, LEBIUS II
- RADEBEULER 2 - in den Visionen Albert EINSTEIN, COSIMA WAGNER, DR. HERMANN CARDAUN
Ferner: Friedrich, in den Visionen Friedrich Nietzsche und Pauline Münchmeyer
Synopsis
In seiner Villa Shatterhand verbringt der alternde KARL MAY, ein moderner Münchhausen, die letzten Tage seines Lebens, eingekreist von seiner ihn bemutternden Frau und der ebenfalls in bemutternden Exfrau, einem Haufen eher einfach gestrickter Radebeuler und einem geheimnisvollen Besucher, der sich als der junge, beseelte und talentneutrale Kunstmaler Adolf Hitler entpuppt.
Aber Karl May, generell mit der Wirklichkeit überfordert, flieht sich mehr und mehr in seine phantastischen Traumwelten, wo die von ihm erschaffenen Idealmenschen Winnetou, Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi seiner harren. Sein Tod schließlich ist eine farbschillernd erlösende Himmelfahrt in die die ewigen Jagdgründe.
"Tumult auf Villa Shatterhand", 1998 am Schauspielhaus Dortmund uraufgeführt und 2003 mit großem Erfolg in Mainz nachgespielt, bezeichnet Daniel Call gerne augenzwinkernd als modernes Heldendrama. Aber es ist viel mehr als das.
Es ist ein Sittengemälde des aufkeimenden Faschismus, ein Hohelied an die Kraft der Phantasie und eine liebevolle Verbeugung vor dem phantastisch flunkernden Grimmelshausen Karl May, der eine Welt erschuf, wie sie sein könnte, einfach weil er nicht ertrug, wie sie wirklich wahr. Ein schillernder Bilderbogen ist dabei herausgekommen, lustvoll bildreich, schön böse und liebevoll zugleich, angefüllt mit hinreißenden Anekdoten und zauberhaften Travestien. Eine Lehrstunde in Sachen Deutschsein, absolut positiv und herzenswarm, frech und gütig zugleich.
Presse
Berliner Zeitung, 1997:
"Gefällige Unterhaltung ist das. Die Pointen sitzen."
Produktionen
- UA: 1997, Theater Dortmund 2003, Mainzer Kammerspiele